Juden, Christen und Muslime - die Wurzeln unserer Wissenschaft
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Ein Instrument zur Sternenbestimmung: Dieses Astrolab hat ein muslimischer Meister im Jahre 1029 in Toledo gefertigt. Die Mauren, die ab 711 einen Großteil der iberischen Halbinsel erobert hatten und den südlichen Teil des Landes bis 1492 besiedelten, hinterließen in den sieben Jahrhunderten einen reichhaltigen Schatz: Neben der weltberühmten Architektur, wie der Alhambra von Granada, gehören auch viele Schriften dazu. -
Tier und Mensch: Eine Vipernjagd mit ausgestopften Strohpuppen ist auf diesem Bild zu sehen. Das Buch wurde wahrscheinlich in Mossul um 1220 auf Arabisch geschrieben. Das Werk beinhaltet Texte des spätantiken christlichen Philosophen und Naturforschers Johannes Philoponos. -
Antike Gelehrte als Vorbilder für die Wissenschaft: Der griechische Universalgelehrte Aristoteles (*384 v Chr. bis + 322 v. Chr.) in einer römischen Darstellung aus dem Jahre 1457. Gelehrte des Mittelalters beschäftigten sich intensiv mit dem Wissen und den Erkenntnissen der antiken Denker und Philosophen. -
Sonne, Mond und Sterne: Die Astronomie und das Verständnis unserer Erde im Kontext des Universums war für die Wissenschaftler damals so wichtig wie für uns heute. Dieses Bild entstand in Prag zwischen 1392 und 1394 und damit gut ein Jahrhundert bevor Kopernikus herausfand, dass die Planeten sich um die Sonne drehen, und die Erde nicht der Mittelpunkt des Universums ist. -
Schriften zur Wissensvermittlung: Die Erfindung des Buchdruckes durch Johannes Gutenberg kam etwa 60 Jahre später. Dieses Buch wurde noch in mühevoller Handarbeit geschrieben beziehungsweise gemalt. In den jüdischen, christlichen und muslimischen Kulturkreisen entstand eine regelrechte Industrie, die sich damit beschäftigte, das antike Wissen für die Gelehrten aufzuarbeiten. -
Ähnliche Ideen durch alle Kulturen Dieses Astrolab sieht sehr ähnlich aus. Die Zeichnung stammt aber aus einem Buch, das 400 Jahre später in Wien veröffentlicht wurde - in einem 1480 verlegten astronomischen Sammelband. Man kann exzentrische Kreise erkennen, die die Ekliptik erklären, mit der Planeten sich auf ihren Umlaufbahnen bewegen. Spitzen markieren Fixsterne. -
Der Mond im Blick: Der Erdtrabant hatte es den Forschern besonders angetan. Kein Wunder, ist es doch der einzige Himmelskörper, der bei klarem Himmel fast zum Greifen nahe erscheint. In diesem Buch aus Leipzig von 1505 geht es um die Bedeutung und Ursache verschiedener Mondphasen. -
Tage, Monate und Jahreszeiten verstehen: Kalender haben eine zentrale Bedeutung in allen Religionen. Sie bilden eine Brücke zwischen astronomischer Wissenschaft und religiösen Vorstellungen in allen Weltreligionen. Das naturwissenschaftliche Phänomen dient zur Einordnung von Festen und Ritualen. Hier ein hebräisches Gebetsbuch - ein Mazor - aus Wien von 1415. Es zeigt den zweiten Tag im neuen Jahr. -
Besser Essen: Hippokrates von Kos lebte zwischen 460 und 370 vor Christus. Seine Ratschläge waren aber auch noch im 10. Jahrhundert heiß begehrt. Diese lateinische Abschrift dreht sich um "De vicus ratione" - die Diät. -
Gesund werden: Und noch eine Abschrift der Werke des Hippokrates aus dem frühen 14. Jahrhundert. Verlegt wurde sie in Paris. Hier wird eine Behandlungsszene beschrieben und bebildert. -
Kinder kriegen: Ein Ratgeber für Chirurgen und Hebammen: Dieses Buch wurde in Süfrankreich in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts publiziert. Es zeigt und beschreibt Geburtsszenen. -
Pflanzen verstehen und nutzen: Wer Ende des 15. Jahrhunderts wissen wollte, wie man Johannesbrot, Eichel, Brustbeeren oder Walnüsse pflanzt und nutzt, sollte dieses Referenzbuch lesen. Seine Verfasser arbeiteten in Venetien. -
Wissen ist Macht: Der persische Universalgelehrte Avicenna ist hier als König dargestellt - umgeben von einem Kreis disputierender Ärzte. Das Bild entstand im späten 15. Jahrhundert, also gut 600 Jahre nachdem Avicenna gestorben war. Das Buch wurde in lateinischer Sprache in Venetien verlegt und zeigt, dass die Lehren des persischen Wissenschaftlers dort auf großes Interesse stießen. -
Uralte Korallen: Diese Darstellung ist eine der ältesten in der Ausstellung. Die Koralle wurde vor 512 in Konstantinopel gezeichnet. Die Autoren haben sie auf griechisch beschrieben. -
Universelles Gelehrtenhandwerk: Dieses Bild stammt aus einem Buch, das in Hessen um 1370 verfasst wurde. Zu sehen sind zwölf Meister unter dem Planetenhimmel. Die Meister stammen aus allen großen Kulturkreisen seiner Zeit - vom Orient bis Okzident.
https://qantara.stage.universum.com//node/19678
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