Gestrandet auf Lesbos: Immer schlechtere Bedingungen für Migranten
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Gefangen in der Ägäis: Die europäischen Hilfsgelder für NGOs, die auf Lesbos Flüchtlinge unterstützen, liefen im August 2017 aus. Seitdem liegt die Verantwortung für die dort Gestrandeten allein beim griechischen Staat. Die Übergabe der Verantwortung verlief ungeregelt. Die Lücken im Versorgungssystem werden immer offensichtlicher. -
Weder weg noch angekommen: Moria, das zentrale Aufnahmelager in Lesbos, wie auch andere Flüchtlingsunterkünfte schaffen es kaum, die weiterhin in vielen kleinen Gruppen eintreffenden Flüchtlinge zu versorgen. Der Frust steigt, und mit ihm die Anspannung. Einige Personen werden aggressiv, Auseinandersetzung zwischen Einzelnen münden in Schlägereien zwischen ethnischen Gruppen. -
Fehlende Hygiene: Leere Shampoo- und Wasserflaschen neben einer improvisierten Dusche außerhalb von Moria. Die Hygiene-Einrichtungen im Lager wurden reduziert, weshalb viele Menschen andere Orte zur Körperpflege aufsuchen. Die Flüchtlinge sehen den Abbau dieser Einrichtungen als bewussten Schritt, ihnen das Leben im Lager schwerer zu machen. -
Warten auf den Entscheid: Aman aus Eritrea entschuldigt sich, dass er seinem Gast keinen Tee oder Wasser anbieten kann. Vor drei Monaten kam er nach Lesbos, seitdem wartet er auf seine Asyl-Entscheidung. "Es gibt zu viele Probleme im Lager Moria", sagt er. Die Überbelegung und Spannungen zwischen verschiedenen Gruppen führen oft zu Kämpfen. -
"Wir sind Menschen, keine Tiere": Ein afghanischer Asylbewerber malt ein Plakat für eine Demonstration gegen die schlechten Lebensbedingungen in Moria. Die meisten der afghanischen Demonstranten leben seit über einem Jahr auf Lesbos und warten immer noch auf ihren Bescheid. Fehlende Informationen, harte Lebensbedingungen und die Furcht, zurück nach Afghanistan gebracht zu werden, halten viele in einem Zustand dauernder Angst. -
Grenzen der Großzügigkeit: Während der Demonstration der Afghanen beginnen die Einwohner von Lesbos zu diskutieren. Die Flüchtlingskrise hat einen massiven Rückgang im Tourismus bewirkt. Im Vergleich zum Jahr 2015 kamen dieses Jahr 75 Prozent weniger Besucher. Zwar empfinden viele Bewohner Sympathien für die Flüchtlinge, zweifeln aber daran, dass Griechenland sie derzeit angemessen versorgen kann. -
Zwei Wochen gegen Hilflosigkeit: Freiwillige Helfer haben auf Lesbos viele Lücken gefüllt - etwa in der völlig unzureichenden Gesundheitsversorgung. Die deutsche Ärztin Jutta Meiwald kam für zwei Wochen. Viele Gesundheitsprobleme führt sie auf die schlechten Lebensbedingungen in Moria zurück. Die Flüchtlinge beschweren sich, egal, was ihnen fehle, sie bekämen meistens einfach nur Schmerzmittel. -
Das Leben zurückgewinnen: Im Unterstützungszentrum Mosaik verwandeln Asylsuchende am Strand gefundene Schwimmwesten in Taschen und Portemonnaies. Aktivitäten wie diese helfen, die Monotonie des Lager-Alltags zu unterbrechen. Zudem können sich die hier Festsitzenden - wie diese iranische Frau - mit der Arbeit ein wenig Geld verdienen.
https://qantara.stage.universum.com//node/11965
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