Ausstellung "Zwischen Zonen" - Tabubrüche arabischer und persischer Kunst
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Arwa Arbouns Familiengeschichte(n): Die aus Libyen stammende Multimedia-Künstlerin Arwa Arboun bricht mit traditionellen Bildmotiven und wählt dafür einen sehr persönlichen Ansatz: für das Diptychon "I'm sorry / I Forgive You" porträtierte sie ihre Eltern. In den beiden Fotografien kehrt sie jeweils die Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern um. -
"Den Namen Zwischen Zonen haben wir gewählt, weil alle Künstlerinnen zwischen der arabischen oder persischen und der westlichen Welt unterwegs sind", erklärte Kurator Michael Kröger zur Eröffnung der Ausstellung am 24. Juni. Das Ergebnis: Oft politische, häufig überraschende und immer ziemlich komplexe Werke. In den Geburtsländern der Frauen kommt ihre Kunst nicht immer gut an. -
Lamina Joreiges Fragmente aus dem Krieg: Die im Libanon lebende Künstlerin untersucht die Beziehung zwischen individuellen Erzählungen und kollektiver Geschichte. Die 2002 gestartete Projektreihe "Objects of War" lotet die Möglichkeiten bildlicher Repräsentation des libanesischen Kriegs aus. Außerdem zeigt Lamina Joreige im Marta Herford Still-Prints von ihrem 2006 im Libanon-Krieg entstandenen Essayfilm "Nights and Days". -
Sama Alshaibis Geschichten aus der Wüste: Das Projekt "Silsala" (arabisch für Verbindung) ist von den Expeditionen des marokkanischen Gelehrten Ibn Battuta im 14. Jahrhundert inspiriert. Die in den USA lebende irakische Palästinenserin bereiste in einem Zeitraum von sieben Jahren verschiedene Wüstenregionen und Wasserquellen in Nahost und Nordafrika. "Die Wüste ist eine interessante Metapher für die moderne Gesellschaft", so Alshaibi. -
Saba Innabs "Das Land, das nicht sein darf": Die jordanische Künstlerin und Architektin reflektiert die komplexe politische Situation der Palästinenser mit ihren ästhetisch-poetischen Installationen und Zeichnungen. Auf einer Wand, die den Ausstellungsraum teilt, reflektiert sie die komplizierte Situation Palästinas als filigrane Zeichnung: Die fortlaufende Grenze des nicht anerkannten Staates zu Jordanien, Syrien, dem Libanon und Ägypten. -
Moufida Fedhila: Alternative Sicht anbieten: Für ihren Kurzfilm "Hors-je" (außer mir) arbeitete die tunesische Künstlerin mit Kindern in der Cité Ettadhamen. Fedhila: "Das ist ein Quartier aus dem viele zum Kampf nach Syrien aufbrechen, in den Djihad, viele radikalisieren sich, werden kriminell. Ich versuche, eine alternative Sicht anzubieten. Es geht um Teilhabe, den Kern der Demokratie. Ich glaube an die transformative Kraft von Kunst." -
Mounira al Solh: Ironie und Doppeldeutigkeit: Die aus dem Libanon stammende Mounira Al Solh ist mit ihren vielseitigen Arbeiten zur Zeit auch bei der Documenta in Kassel und Athen zu sehen. 2015 war sie auf der Biennale Venedig vertreten. Die in Holland lebende Künstlerin macht Videos und Videoinstallationen, Zeichnungen und Malerei, Stickerei und Performance.
https://qantara.stage.universum.com//node/29347
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