Jenseits der Stereotype




Angesichts der aktuellen Islamophobie und der verzerrten Darstellung des Islam als gewalttätige Weltanschauung wird das Zaytuna College sich an die Spitze derer stellen, die diese Fragen im öffentlichen Dialog diskutieren und dies auf allen Ebenen: innerhalb des Glaubens, zwischen den Konfessionen und auf der Ebene der religiösen Gemeinschaften.
Die Universität möchte die Lehren und die Praxis des Glaubens einer breiteren amerikanischen Öffentlichkeit bekannt machen und als alternative Informationsquelle zu all den 5-sekündigen Informationsschnipseln der Massenmedien dienen, die den Islam eindimensional zeichnen.
Gelingen soll dies durch eine Fülle von Artikeln und multimedial aufbereiteten Informationen, die sich auf der Website des Colleges finden. Die dort behandelten Themen reichen von der Pilgerfahrt, der Hadsch, über die Koexistenz der Religionen bis zur Frage der Führerschaft im Islam. Außerdem lassen sich auf der Website Mitglieder der Fakultät als Sprecher für Veranstaltungen buchen.
Interdisziplinärer Ansatz
Glücklicherweise verfügt Zaytuna über die Mittel, zu einem wachsenden Zentrum für das Verständnis der islamischen Gedankenwelt und der Praxis des Glaubens zu werden.
Garant hierfür sind zum einen die weltweit renommierten Fakultätsangehörigen, wie der Mitbegründer der Universität, Shaykh Hamza Yusuf, der gleichzeitig auch Berater von One Nation ist, einer nationalen Initiative zur Förderung beruflicher Chancen und Ausbildung für Menschen jeder Herkunft, sowie Imam Zaid Shakir, Leiter der Organisation New Islamic Directions, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, eine faire und ausgewogene Sicht des Islam zu präsentieren.
Zum anderen ist es auch das Studium der Gesellschaftswissenschaften, der arabischen Sprache sowie des islamischen Rechts und der Theologie, das die Ziele der Universität erreichbar scheinen lässt.
Das Zaytuna College bietet einen substanziellen interdisziplinären Ansatz, der umso dringlicher erscheint, als es heutzutage allzu üblich geworden ist, dass Fakten zum Islam aus dem Kontext gerissen werden. Hier aber können die Studenten nach ihrem Abschluss der muslimischen Gemeinschaft als geprüfte Imame oder Geistliche dienen und Themen wie Frauenrechte und Jugendarbeit in ihren lokalen Gemeinden ansprechen.
Mit diesem einzigartigen Ansatz und seinen herausragenden Wissenschaftlern verfügt das Zaytuna College über das Potenzial, zu einem unverzichtbaren Ort für den Frieden und das Verständnis im 21. Jahrhundert zu werden.
Shazia Kamal
© Common Ground News/Qantara.de 2010
Shazia Kamal ist Gemeindeaktivistin im Raum Los Angeles und schreibt für AltMuslimah.com.
Übersetzung aus dem Englischen: Daniel Kiecol
Redaktion: Nimet Seker/Qantara.de
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