Von Menschen und Schafen



Mit erstaunlich selbstironischem Stolz spielt das kleine Volk seine eigene Geschichte und ergreift in manchen Momenten sogar selbst die Regie. Eine Tatsache, von der Hopkins sichtlich begeistert war:
"Was mir an diesem Film, der durch unsere gemeinsame Arbeit entstanden ist, am besten gefällt, ist das starke Gefühl von camaderie, das in ihm spürbar wird. Ich denke, man kann erkennen, dass wir Spaß an der gemeinsamen Arbeit hatten, dass wir die guten und die kritischen Momente geteilt haben – und dass wir viel gelacht haben."
Die Dinge verändern sich
So ist ein Film entstanden, der sich nicht zwischen Dokumentation und Kino entscheiden muss. Mit der Leichtigkeit des Humors, der zwischen Filmteam und Akteuren entstand, gerät "37 Uses" nie in Gefahr, sentimental oder beobachtend zu sein. Mittendrin steht Hopkins und kommt dem Volk der Kirgisen dabei so nahe, dass ihm der unglaublich breite Spagat zwischen historischem Dokument und Komödie gelingt.
Zum großen Teil liegt das auch an der Gelassenheit der Kirgisen. Denn die sind sich der Kluft zwischen ihrer kleinen Gemeinschaft und der globalisierten Welt durchaus bewusst, und auch bei ihnen träumen einige von einem besseren Leben, vielleicht in Istanbul.
"Die Veränderung wird kommen, weil die jungen Leute unsere Kultur nicht weiter tragen", sagt Ekber Kutlu. "Wir wissen, dass das der Lauf der Welt ist. Die Dinge verändern sich."
Florian Blaschke
© DW-WORLD.DE 2006
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