Palästinensisch-israelischer Brückenschlag




Während Yossi Alpher über die strategische Gefahr islamistischer Gruppen für Israel schreibt, blickt Ghassan Khatib dagegen zuerst besorgt auf die Hamas und die Einflüsse von islamistischen Gruppen von außerhalb.
"Wird die Hamas ihre Wahlversprechen gegenüber der Bevölkerung nicht einlösen können und wird Israel mit amerikanischer Unterstützung an seiner Politik festhalten, die jede politische Lösung und ökonomische Verbesserung verhindert, dann wird das in naher Zukunft ein Umfeld schaffen, das es noch extremeren Gruppen leichter machen wird, in einigen Gegenden von Palästina, wie etwa Gaza, Fuß zu fassen."
Wie die Königskinder
Yossi Alpher und Ghassan Khatib sind wie die zwei Königskinder - der eine im Norden von Tel Aviv, der andere in Ramallah. Nur selten können sie zusammenfinden. Nicht das Wasser ist so tief, sondern die Mauer zwischen beiden so hoch - die Mauer zwischen Israelis und Palästinensern.
"Wir treffen uns nur selten und müssen uns telefonisch auszutauschen", sagt Ghassan Khatib. "Kommentare und Vorschläge schicken wir per Mail." Treffen können sie sich nur im Ausland, auf Tagungen oder Konferenzen. "Denn ich darf wegen der Einschränkungen durch die israelische Besatzung nicht nach Israel und Yossi darf nicht in die palästinensischen Gebiete reisen", bedauert Ghassan Khatib.
Kennen gelernt haben sie sich auf einer Diskussionsveranstaltung der Harvard-Universität, Anfang der 1990er Jahre. Danach trafen sie in Arbeitsgruppen im Rahmen der Nahostfriedenskonferenz von Madrid wieder aufeinander. Längst haben sie eine größere Leserschaft erreicht, als sie sich anfangs vorstellen konnten.
"Unsere Artikel finden sich auf syrischen Internetseiten, in der libanesischen Presse, auf iranischen Internetseiten, in Saudi-Arabien, der israelischen Presse und in der ganzen Welt", sagt Yossi Alpher. "Das führt dazu, dass wir jede Woche etwa 100.000 Leser erreichen und dass 'bitterlemons' in viele Sprachen übersetzt wird: Arabisch, Hebräisch, Portugiesisch, Französisch und viele mehr, von denen wir es wahrscheinlich nur noch nicht wissen."
Maik Meuser
© DW-WORLD.DE 2006
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Während der Friedensprozess im Nahen Osten seit Jahren nicht vorankommt, versuchen Israelis, Palästinenser, Ägypter und Jordanier durch eine neue Internetzeitung den Dialog miteinander voranzutreiben. "Partners for Peace" heißt die neue Plattform, auf der Berichte und Analysen zum Stand der gegenseitigen Beziehungen lanciert werden. Igal Avidan hat sich die Website angesehen.
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Nahostdialog im Äther
Seit einigen Wochen gibt es eine in Jerusalem ansässige Radiostation, die in hebräischer und arabischer Sprache sendet. Sie nennt sich "Stimme des Friedens". Joseph Croitoru hat zugehört.
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